Das Thema Narzissmus in Ost- und Westdeutschland wurde in mehreren psychologischen Studien untersucht – und es gibt tatsächlich interessante Unterschiede, die mit der historischen Teilung Deutschlands zusammenhängen.

🧠 Studienergebnisse zur Narzissmus-Verteilung

Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben herausgefunden, dass Menschen, die in den alten Bundesländern (Westdeutschland) aufgewachsen sind, im Durchschnitt höhere Narzissmus-Werte aufweisen als jene aus den neuen Bundesländern (Ostdeutschland).

📊 Mögliche Ursachen für die Unterschiede

  • Gesellschaftssysteme: Die DDR war stärker kollektivistisch geprägt, während die BRD individualistische Werte wie Selbstverwirklichung und Wettbewerb förderte.
  • Erziehung und Sozialisation: In Ostdeutschland wurde oft mehr Wert auf Gemeinschaft und Bescheidenheit gelegt, während westdeutsche Erziehungsmuster eher Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit betonten.
  • Medien und Konsumkultur: Die westliche Konsumgesellschaft könnte narzisstische Tendenzen durch Werbung, Statussymbole und soziale Vergleiche stärker gefördert haben.

🧩 Narzissmus – nicht nur negativ

Es ist wichtig zu betonen, dass Narzissmus nicht per se schlecht ist. Ein gewisses Maß an Selbstwert und Selbstvertrauen ist gesund und notwendig. Erst wenn narzisstische Eigenschaften extrem ausgeprägt sind und zu Leid führen – etwa durch Beziehungsprobleme oder Depressionen – spricht man von pathologischem Narzissmus.